Retrospektive Waldbranderfassung und Feuer- Vulnerabilitätskarten
In diesem Modul soll eine retrospektive Analyse von LANDSAT-Bildern verwendet werden, um historische Waldbrände und deren klimatische Entstehungsbedingungen zu analysieren. Verdichtet wird dies durch zusätzliche Datenquellen, die besonders in den letzten Jahren durch Orthofotos und Drohnenaufnahmen zur Verfügung stehen. Die Zusammenstellung von Bild-, Klima- und Bestandesdaten führt unter Nutzung von Szenarien zur Herstellung kleinmaßstäbiger, statischer und dynamischer Vulnerabilitätskarten, die neben den Witterungsindizes Struktur- und Bodenparameter berücksichtigen. Die letzten vergleichbaren Arbeiten im deutschen Raum liegen bereits mehr als 50 Jahre zurück (Baumgartner et al. 1967, Käse 1969) und sind durch die Veränderung des Klimas und der Waldstruktur nicht mehr aktuell. Durch moderne Verfahren z.B. der Statistik und der Fernerkundung sind weiterhin wichtige Neuerungen eingeplant, welche wesentliche Verbesserungen im wissenschaftlichen Verständnis und gesellschaftlichem Nutzen erwarten lassen. Im Detail sollen die Flächen vergangener Waldbrände hinsichtlich ihrer Bestockung und Struktur analysiert werden. Diese Information wird mit der klimatischen Ausgangssituation inklusive der vorherrschenden Bodenfeuchte zum Zeitpunkt des Ausbruchs komplettiert. Aus diesen retrospektiven Betrachtungen sollen Kenngrößen und Schwellenwerte extrahiert werden, die typische Situationen bei Ausbruch eines Waldbrandes beschreiben. Verglichen wird dies mit nicht betroffenen Flächen, wobei der Unterschied auch nur im nicht erfolgten Ereignis einer Brandstiftung liegen kann. Die Vulnerabilitätskarten zeigen Gefahrenhotspots, welche in den weiteren Arbeitspaketen näher betrachtet werden, aber sie zeigen auch waldbaulichen Handlungsbedarf. Zusätzlich soll, wo möglich, der Schadensumfang eines Brandes und die Effektivität seiner Bekämpfung analysiert werden. In diesem Ansatz soll erstmals versucht werden Bilder und Videos eines Brandes innerhalb Deutschlands mit den vorherrschenden klimatischen Bedingungen zum Zeitpunkt des Brandes zusammenzubringen. Dies soll besonders in Zusammenarbeit mit Arbeitspaket 3 geschehen.